Das politische Gespräch: Marina Weisband über ihre Idee einer "Neuen Schule der Demokratie"
Anmeldung möglich
Deutsche Schulen erzeugen Passivität statt Mitgestaltung. Diese These vertritt Marina Weisband, eine der bekanntesten Stimmen für digitale Demokratie in Deutschland, bei uns in der VHS Essen. Die ehemalige politische Geschäftsführerin der Piratenpartei und gefragte Talkshow-Gästin diskutiert mit Nikolaos Georgakis (VHS Essen), warum fehlende Partizipationserfahrungen den Nährboden für Extremismus bereiten.
Weisbands Diagnose fällt drastisch aus: Zu selten dürfen Schülerinnen und Schüler mitentscheiden. Sie erleben sich als ohnmächtig. Diese erlernte Hilflosigkeit verschwindet nicht mit dem Schulabschluss – als Erwachsene bleiben viele junge Menschen anfällig für populistische Versprechen.
Die Diplom-Psychologin und Publizistin kennt den Weg von politischer Apathie zu aktivem Engagement aus eigener Erfahrung. 1987 in der Ukraine geboren, war sie als Schülerin unpolitisch. Erst als Studentin entdeckte sie politische Teilhabe. Seit 2014 leitet sie das Schülerbeteiligungsprojekt aula, das Kindern und Jugendlichen praktische Demokratieerfahrungen ermöglicht.
Demokratie sei kein Naturzustand, betont Weisband in ihrem Buch „Die neue Schule der Demokratie“. Sie müsse immer wieder neu erkämpft und gelebt werden. Weisband ist überzeugt, dass Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung Übungsräume benötigen. Das Gespräch zeigt auf, wie Beteiligungsprojekte funktionieren und welche systemischen Veränderungen nötig sind, um Jugendliche als mündige Gestalter der Gesellschaft zu befähigen.
Eine Kooperation der VHS Essen mit dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Essen.
Über die Autorin:
Marina Weisband, geboren 1987 in der Ukraine, ist Diplompsychologin und Expertin für digitale Partizipation und Bildung. Von 2011 bis 2012 war sie politische Geschäftsführerin der Piratenpartei Deutschland. Heute ist sie weiter politisch aktiv, engagiert sie sich bei den Grünen in den Themenbereichen Digitalisierung und Bildung und kämpft für Kinderrechte. 2020–2022 war sie Co-Vorsitzende des Digitalisierungsvereins D64 e.V.
Sie ist Autorin mehrerer Bücher, z. B. „Wir nennen es Politik – Ideen für eine zeitgemäße Demokratie“ (2013, Tropen); „Frag uns doch – Ein Jude und eine Jüdin erzählen aus ihrem Leben“ (2020, Fischer, mit Eliyah Havemann), „Was uns durch die Krise trägt“ (2023, wbg, mit Frido Mann) und „Die neue Schule der Demokratie“ (2024, Fischer).
Hauptberuflich gestaltet sie seit 2014 das Projekt aula – inzwischen aula gGmbH - ein Konzept zur politischen Bildung und liquid-demokratischen Beteiligung von Jugendlichen an den Regeln und Angelegenheiten ihrer Schulen und außerschulischen Organisationen (www.aula.de)
Ferner hat sie eine regelmäßige Radiokolumne beim Deutschlandfunk und berät zu verschiedenen Aspekten von digitalem Wandel und Demokratie. Sie berät Unternehmen und Filmschaffende zu Fragen der Diversität und Beteiligung.
Pressestimmen zum Buch:
– „Detailliert und praxisorientiert beschreibt sie, wie man die beste aller Staatsformen für Kinder und Jugendliche lebendig macht. Eine Investition in die Zukunft.“ (Hörzu)
– „Weisbands Buch argumentiert klug und ohne große Phrasendrescherei für eine Veränderung im Kleinen, die trotzdem das große Ganze im Blick behält.“ (Jakob Hayner, Welt am Sonntag)
– „… ein sehr anschauliches Plädoyer dafür, Schülerinnen und Schüler mitbestimmen zu lassen.“ (Kathrin Müller-Lancé, Süddeutsche Zeitung)
| Kursnr. | 252.1A027N |
| Beginn | Do., 18.12.2025, 18:00 - 19:30 Uhr |
| Dauer | 1 Termin |
| Kursort | VHS, Raum U.01 (Großer Saal) |
| Entgelt | 0,00 € |
| Kursleitung |
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| Fragen zu Anmeldung, Ermäßigung, Auskünfte zu freien Kursplätzen |
Annette Volmer +49 201 88 43102 annette.volmer@vhs.essen.de |
| Inhaltliche Beratung | Nikolaos Georgakis +49 201 88 43215 nikolaos.georgakis@vhs.essen.de |
VHS, Raum U.01 (Großer Saal)
Burgplatz 145127 Essen